Wie läuft eine Mediation ab?
Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur Konfliktbeilegung, das klassischerweise in fünf Phasen untergliedert ist:
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Auftragsklärung für den Mediator; gleichzeitig schmieden die Konfliktparteien ein Arbeitsbündnis.
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Darauf basierend werden die Themen bestimmt, die im Rahmen des Mediationsprozesses bearbeitet werden müssen.
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Alle Beteiligten haben die Gelegenheit, ihre Interessen und Bedürfnisse in Hinblick auf die erarbeiteten Themen zu benennen.
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Gelingt es, den Parteien mit Hilfe des Mediators wechselseitig Verständnis für die anderen am Konflikt Beteiligten aufzubauen, werden jetzt mögliche Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.
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Aus diesen formulieren die Parteien gemeinsam mit Unterstützung des Mediatiors eine Vereinbarung.
Was unterscheidet Mediation und Streitschlichtung?
Zunächst einmal sind beides strukturierte Verfahren zur alternativen Konfliktlösung.
Mediation ist in der Regel freiwillig und erfordert die Zustimmung aller beteiligten Parteien, am Mediationsprozess teilzunehmen. Bei der Streitschlichtung kann die Beteiligung der Parteien je nach den spezifischen Umständen freiwillig oder verpflichtend sein, insbesondere wenn die Konfliktparteien durch gerichtliche Anordnung oder eine vertragliche Vereinbarung dazu angehalten sind.
In einer Mediation leitet ein neutraler Vermittler, der Mediator, den Prozess. Er unterstützt die Parteien dabei, eine Lösung zu finden, indem er sie durch strukturierte Gespräche und Verhandlungen führt, während er keine eigenen Entscheidungen trifft. Im Unterschied dazu wird bei der Streitschlichtung oft ein Schlichter eingesetzt, der befugt ist, eine endgültige Entscheidung oder Empfehlung zu treffen, um den Konflikt beizulegen. Der Schlichter kann eine aktive Rolle bei der Lösungsfindung einnehmen und gegebenenfalls entscheiden, wenn die Parteien keine Einigung erreichen können.
Mediation zielt darauf ab, eine Win-Win-Lösung für alle beteiligten Kontrahenten zu erarbeiten, bei der alle am Konflikt Beteiligten ihre Interessen und Bedürfnisse berücksichtigt sehen. Der Fokus liegt auf der Schaffung einer Vereinbarung, die für jede Seite akzeptabel ist.
Streitschlichtung hingegen kann auf eine endgültige Entscheidung abzielen, die von einerm Schlichter getroffen wird. Deshalb kann eine Entscheidung im Wege der Streitschlichtung gegebenenfalls nicht für alle Parteien zufriedenstellend sein im Gegensatz zur Mediation, bei der alle Parteien der gemeinschaftlich gefundenen Lösung zustimmen.
Wie viel kostet ein Mediation?
Die entscheidenden Faktoren sind: Komplexität des Problems, Anzahl der Beteiligten, Dauer der Sitzungen und ob jemand Externes hinzugezogen werden muss. Es kann also stark variieren, in der Regel werden Konflikte jedoch in zwei bis drei Sitzungen geklärt.
Mein Honorar beträgt € 120 pro Stunde. Darin enthalten sind die Vor- und Nachbereitung der einzelnen Sitzungen nicht jedoch anfallende Fahrtkosten über 50 km.
Weshalb sollte ich mir die Unterstützung durch eine Mediatorin suchen, wenn ich zusätzlich noch einen Rechtsanwalt benötige?
Eine Mediation ermöglicht eine neutrale, informelle und konstruktive Herangehensweise zur Konfliktlösung. Sie eignet sich insbesondere, wenn langfristige Beziehungen, wie z.B. innerhalb der Familie, eine Rolle spielen. Mediation hilft, die Kommunikation und die Beziehung zwischen den Parteien zu verbessern, während gleichzeitig eine Lösung für den Konflikt gefunden wird.
Eine Mediation ist in der Regel in wenigen Sitzungen abgeschlossen, Gerichtsverfahren können Jahre dauern. Das Mediationsverfahren spart aber nicht nur Zeit, sondern auch emotionalen Stress – und natürlich Geld.
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Während juristische Verfahren eher starr und an Normen und Gesetzen orientiert sind, eröffnet die Mediation Raum für kreative, individuelle Lösungen. Sicherlich gibt es Themen, da ist nicht viel zu gestalten, da herrschen einfach klare gesetzliche Regelungen (z. B. bei Pflichtteilsansprüchen, Unterhaltszahlungen oder bei Immobilienübertragungen). Und dann sollte auch auf jeden Fall ein Anwalt hinzugezogen werden, um alles rechtssicher zu machen. Aber eine Mediatorin ebnet auf konstruktive Weise den Weg dahin. Und zwar in einer Atmosphäre, die gänzlich anders ist als die, in der es primär um Paragraphen geht. Denn Sie sind in vertrauter Umgebung. Da spricht es sich besser und offener, man muss keine Angst haben, dass etwas gleich im Protokoll landet und gegen einen verwendet wird.
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In manchen Situationen haben Sie jedoch nur eine rechtlich eingeschränkte Gestaltungsfreiheit hinsichtlich ihrer Lösungsoptionen (z.B. bei Pflichtteilsansprüchen, Unterhalt oder bei Immobilienübertragungen). Um die im Mediationsprozess entwickelte Lösung rechtssicher zu machen, empfiehlt sich dann eine Kombination aus rechtlicher Vertretung durch einen Anwalt und Unterstützung durch einen Mediator.
Kann ich auch alleine zu Ihnen kommen oder müssen immer alle Beteiligten dabei sein?
Prinzipiell sollten alle Beteiligten anwesend sein. Umso schneller kommt man zu einer von allen getragenen Lösung. Die direkte Kommunikation zwischen den Parteien ist ein wesentlicher Bestandteil des Mediationsprozesses. Nichts steht mehr unbenannt oder vermutet im Raum, sondern jeder äußert klar seine Sichtweise der Dinge und sein Anliegen. Missverständnisse werden ausgeräumt. Emotionen können gezeigt, alle relevanten Informationen auf den Tisch gelegt werden. Das erhöht das Verständnis enorm und macht vieles, was schwer schien, leichter.
Ohne die direkte Beteiligung aller kann der Mediator möglicherweise nicht die volle Bandbreite des Konflikts verstehen und angemessen darauf reagieren.
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Dennoch biete ich in Einzelfällen mediationsanaloge Gespräche an. Sie sind eine Form des Gesprächs, das Elemente der Meditation und Achtsamkeit integriert. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Gespräch, das oft von einem aktiven Austausch von Ideen und Meinungen geprägt ist, konzentriert sich ein meditationsanaloges Gespräch darauf, im Gespräch mit mir Raum für innere Reflexion und Selbstentdeckung zu schaffen.
Ich höre zu, ohne zu unterbrechen oder zu urteilen. Sie können sich auf ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Empfindungen konzentrieren und sie auf eine ruhige, nicht urteilende Weise erkunden. Das Gespräch kann durch Fragen oder Anregungen gelenkt werden, die dazu dienen, ihr Bewusstsein zu vertiefen und die Selbstreflexion zu fördern.
Diese Form des Gesprächs kann Ihnen helfen, tiefere Einsichten zu gewinnen und emotionale Blockaden zu lösen, so dass Sie besser entscheiden können, was gut für Sie ist.
Bei mir geht es auch um Fragen, bei denen ich zum Beispiel Steuerberatung bräuchte – haben Sie da jemanden an Bord?
Über die Jahre habe ich mir in Hamburg ein großes berufliches Netzwerk aufgebaut, auf das ich jederzeit zurückgreifen kann.
Dazu gehören Rechtsanwälte, Steuerberater und Notare, aber auch eine Vielzahl von Kontakten im Gesundheits- und Pflegebereich. Im Rahmen des Klärungsprozesses finden wir heraus, wer Ihnen bei welchem spezifischen Problem zusätzlich mit Rat und tat zur Seite stehen sollte.
Häufige Fragen – und die Antworten
Elder Mediation ist ein relativ neues Gebiet. Nur zu verständlich also, dass es da Fragen und Unsicherheiten gibt. Gerne können Sie mich kontaktieren, um Klarheit zu schaffen. Vielleicht finden Sie aber die Antwort auf Ihre Frage schon in dieser Liste!